- vdp-Immobilienpreisindex legt 2018 um 8 Prozent zu, Dynamik schwächt sich im Jahresverlauf leicht ab
- Wohnen: Preisanstieg in den Top-7-Städten verlangsamt sich, Haushalte weichen in das preisgünstigere Umland aus
- Gewerbe: geringes Flächenangebot lässt Preise am Büroimmobilienmarkt weiter steigen
Die Preise auf dem deutschen Immobilienmarkt sind 2018 nochmals kräftig gestiegen. Der auf Basis echter Transaktionsdaten ermittelte Immobilienpreisindex des Verbandes deutscher Pfandbriefbanken (vdp) für den gesamtdeutschen Markt legte im Jahresdurchschnitt um 8 Prozent zu (2017: 6,8 Prozent). Dabei erhöhten sich die Preise für Wohnimmobilien um 8,3 Prozent (2017: 6,9 Prozent), die für gewerbliche Immobilien um 6,8 Prozent (2017: 6,5 Prozent). Die Preisdynamik schwächte sich im Jahreslauf leicht ab. Die unverändert hohen Steigerungsraten lassen zum jetzigen Zeitpunkt jedoch noch nicht auf eine Trendumkehr schließen.
Wohnimmobilienmarkt
Die Diskrepanz zwischen Angebot und Nachfrage bestimmte auch 2018 die Entwicklung am deutschen Wohnungsmarkt. So stiegen die Preise für selbst genutztes Wohneigentum im Jahresdurchschnitt um 7,7 Prozent (2017: 5,8 Prozent), die für Mehrfamilienhäuser um 9 Prozent (2017: 7,9 Prozent). Die Mieten verteuerten sich 2018 um 4,6 Prozent (2017: 3,2 Prozent).
In den Top-7-Städten (Hamburg, Berlin, Frankfurt a. Main, Düsseldorf, Köln, München, Stuttgart) schwächte sich die Dynamik im Jahresverlauf trotz eines immer noch vergleichsweise starken Preisanstiegs von 9,9 Prozent im Jahresdurchschnitt ab (2017: 13,7 Prozent). Das deutet darauf hin, dass das mittlerweile erreichte Preis- bzw. Mietniveau weitere Steigerungen schwieriger macht und Haushalte zunehmend in das preisgünstigere Umland ausweichen.
Gewerblicher Immobilienmarkt
Am gewerblichen Immobilienmarkt entwickelten sich die dominierenden Assetklassen Büro und Einzelhandel höchst unterschiedlich. Am Büroimmobilienmarkt sorgte die etwas nachlassende, aber weiterhin gute Konjunktur sowie die damit einhergehende Ausweitung der Beschäftigung für eine weiterhin hohe Nachfrage nach Büroflächen. Die Preise für Büroimmobilien stiegen in der Folge mit 9,6 Prozent im Jahresdurchschnitt erneut stark an (2017: 8,4 Prozent). Auch die Neuvertragsmieten konnten aufgrund des geringen Flächenangebotes signifikant zulegen und stiegen im Jahresdurchschnitt um 5,5 Prozent (2017: 3,2 Prozent).
Auf dem Markt für Einzelhandelsimmobilien bekommt der stationäre Einzelhandel den Druck des mächtiger werdenden Online-Handels zunehmend zu spüren. Die Nachfrage von Einzelhändlern nach Verkaufsflächen nahm erneut ab. In der Folge konnten die Mieten im Jahresdurchschnitt nur noch um 0,3 Prozent zulegen (2017: 1,3 Prozent) und waren ab Jahresmitte sogar leicht rückläufig.
„Vor dem Hintergrund des allgemeinen Renditeumfeldes und fehlender Anlagealternativen sind Investoren weiterhin bereit, immer niedrigere Renditen zu akzeptieren. Von der Zinsseite sind auf Sicht keine größeren Impulse zu erwarten. Eine schwächere Wirtschaftsentwicklung könnte Nachfrage und Investitionsbereitschaft etwas bremsen“, so Jens Tolckmitt (vdp).
Über den vdp-Immobilienpreisindex
Der Verband deutscher Pfandbriefbanken (vdp) veröffentlicht vierteljährlich auf Basis konkreter Transaktionszahlen Miet- und Preisindizes zur Entwicklung der Wohn- und Gewerbeimmobilienmärkte. Der durch das Analysehaus vdpResearch erstellte Index ist Bestandteil der Immobilienpreisbeobachtung der Deutschen Bundesbank. Grundlage bilden die von über 600 Kreditinstituten der deutschen Finanzwirtschaft eingelieferten Transaktionsdaten (tatsächlich realisierte Kaufpreise und Mieten) zu ihrem Immobilienfinanzierungsgeschäft.
Die Entwicklung der Teilmärkte sowie sämtliche Indexdaten zu den einzelnen vdp-Immobilienpreisindizes (2003 – 2018) einschließlich Grafiken und Tabellen sind in der zugehörigen Publikation dargestellt und als Rohdaten unter www.pfandbrief.de verfügbar. Eine differenzierte Betrachtung der regionalen TOP-7-Wohnungsmärkte inkl. aller Teilsegmente (selbst genutztes Wohneigentum und Mehrfamilienhäuser) stellt vdpResearch zudem unter www.vdpresearch.de bereit.
Quelle: Pfandbrief
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