Gleich zwei Läufer des IMMOVATION Laufteams „The Running Pack“ vertreten bei dieser Weltmeisterschaft in Innsbruck die deutschen Farben: Benedikt Hoffmann, Berglauf-Weltmeister M35 von 2021, und Philipp Stuckhardt laufen im Trikot der deutschen Nationalmannschaft. Erfahren Sie, welche Herausforderungen auf den Berglauf-Weltmeister von 2021 bei diesem Wettkampf warten.
Benedikt Hoffmann wurde für den „Short-Trail“ über 44,6 km mit 3.132 HM bergauf und 2.719 HM bergab nominiert. Er startet am Donnerstag, den 08. Juni, um 09:00 Uhr. Bereits seit dem Wochenende vor der Weltmeisterschaft ist Benedikt in Innsbruck. Seien Sie mit dabei und schauen Sie Benedikt quasi über die Schulter, wenn er seine Strecke unter die Lupe nimmt. Er hat uns exklusiv erzählt, was auf ihn zukommt:
Und dann wird es immer steiler…
„Los geht es in Innsbruck. Man startet in der Stadt und läuft aus der Stadt raus. Dann führt die Strecke noch durch den Vorort. Es geht gleich recht steil hoch und dann beginnen die Trails. Am Anfang ist der Untergrund einfach – also gut zu laufen. Wenig Wurzeln, wenig Steine.
Der einfache Teil ist ab hier zu Ende. Es wird immer steiler, sodass auch die Lauf-Spitze zum Teil nur im Gehen vorankommen wird. Der Untergrund ist gespickt mit Wurzeln. Man macht auf diesem Abschnitt auf vielleicht fünf Kilometern ungefähr 500 Höhenmeter und biegt dann links ab. Dann läuft man am Hang entlang. Der Weg ist zwar flach, aber er hat extrem viele Wurzeln. Er ist hier außerdem sehr schmal und daher technisch sehr anspruchsvoll. Das Tempo wird hoch sein aber hier wird man nicht überholen können.
Und dann geht es permanent bergab- – auch relativ schwierig. Es geht runter nach Kranebitten einem Vorort von Innsbruck. Da ist die erste Verpflegungsstation. Nach dem Auftanken an der Verpflegungsstation quert man das Inntal. Hier sind Asphaltwege, das ist natürlich einfacher zu laufen.
Jetzt geht es wieder eine lange Strecke aufwärts. Den Teil habe ich mir zwar noch nicht angeschaut, aber man sieht, es führt eine Mountainbike-Strecke hoch. Es ist manchmal sehr steil und dann wieder flacher, also ein ziemlich starker Rhythmus-Wechsel.“
Auf der Alm warten Schneereste…
„Der Weg führt weiter auf die Mutterer Alm. Dort gibt es eine Wasserstelle aber keine Team-Verpflegung mit Betreuer. Hier kann man seine Flasche selber auffüllen. Von der Alm geht es weiter nach oben. Von dort geht es im Downhill ungefähr 400 Meter runter. Hier werden uns auch noch ein paar Schneereste erwarten. Der Downhill soll nicht gerade einfach sein. Ich bin gespannt, was mich erwartet.
Das nächste Ziel ist die Schlickeralm. Der Weg dahin schlängelt sich immer ein bisschen hoch und runter. Die Passage kenn ich sehr gut, beim Schlickeralm-Lauf bin ich 2009 Altersklassen-Weltmeister geworden. Damals führte die Strecke aber von Telfes aus das Stubai-Tal hoch zur Bergstation der Schlickeralm.
Bei der Weltmeisterschaft in diesem Jahr geht es von der Schlickeralm runter und dann ungefähr 400 Höhenmeter auf circa vier Kilometer hoch zur Bergstation der Schlickeralm. Dieser Teil ist nicht besonders schwierig. Von der Bergstation geht es noch weiter. Technisch dann schwieriger circa 2.200 Meter zum Kreuzjoch, dem höchsten Punkt der Strecke. Dann kommt ein langer Downhill.“
Der Downhill hat es in sich
„Diese Etappe von der Schlickeralm übers Kreuzjoch bis runter nach Neustift habe ich mir auch genau angeschaut. Das sind etwa elf Kilometer und der Downhill, der hat es schon echt in sich. Es geht hinter Lawinen-Verbauung her, immer auf einem ganz schmalen Weg. Vor allem die Länge des Downhills und die Steilheit – im Schnitt sind das so 20 Prozent – ist technisch schwierig. Über ungefähr sieben Kilometer kommt man vom Kreuzjoch auf dem Trail runter bis zu einer Asphaltstraße. Hier sind es noch 400 bis 500 Meter und man erreicht das Ziel in Neustift.“
Heiß wie „Schmitz Katze“
„Vom technischen Anspruch und von den Höhenmetern – es sind ja über 45 Kilometer und es geht 3.100 Meter hoch und 2.007 Meter runter – passt der Trail auf jeden Fall zu einer Weltmeisterschaft. Auch das Profil und der Untergrund bietet Schwierigkeitsgrade, die einer Weltmeisterschaft würdig sind.
Ich denke, es wird ein sehr hartes Rennen. Gerade die erste Stunde wird spannend. Am Start ist es ist eine Welle, die Jungs sind alle nervös an der Startlinie und sind heiß wie „Schmitz Katze“. Sie werden ziemlich Gas geben, zumal man auf diesem Teil, den ich beschrieben habe, nach dem ersten Anstieg auch nicht überholen kann.
Viele werden möglichst vorne laufen. Es wird aber noch genügend Möglichkeiten geben zu überholen. Bis man in Kranebitten an der ersten Verpflegungsstation ist, hat sich noch nicht viel getan, da ist das Rennen noch nicht entschieden. Man muss sich natürlich die Kräfte einteilen. Ich schätze das Rennen braucht bestimmt vier Stunden für die Spitze, vielleicht ein bisschen drunter und ja, ich bin sehr gespannt.”
Doppelstart für das IMMOVATION-Laufteam
„Diese WM ist nicht nur für mich besonders aufregend. Außer mir ist auch Philipp Stuckhardt, mein Kollege aus dem IMMOVATION-Laufteam, nominiert. Er läuft aber nicht mit mir den ‚Short-Trail‘. Er ist gleich für zwei andere Wettbewerbe nominiert: Er läuft den ‚Vertical‘ mit einer Distanz von 7,3 km und 1.020 Höhenmetern bergauf. Der Start ist am Mittwoch, den 07. Juni, um 13:00 Uhr. Außerdem läuft Philipp den ‚Mountain Classic‘ mit einer Distanz von 15,5 km und ca. 754 Höhenmetern. Der Start ist am Samstag, den 10. Juni, um 10:00 Uhr.
Ich wünsche Philipp viel Glück und Erfolg auf seinen Trails. Wie auch immer es ausgehen wird, es ist auf jeden Fall für uns ein tolles Erlebnis mit den Besten aus der ganzen Welt an der WM teilzunehmen.“
Weiterführende Links
Wer noch mehr über die Weltmeisterschaft mit Benedikt Hoffmann und Philipp Stuckhardt wissen will, kann die Homepage der Veranstaltung besuchen, aber natürlich auch die einschlägigen Social-Media-Kanäle:
World Mountain and Trail Running Championchips 2023 (WMTRC) (Liveübertragung!)