Investment-Perspektive Deutschland 2018: Wohnimmobilien – Teil 2

In den Kauf größerer Wohnungsbestände (ab 30 Wohneinheiten) wurden 2017 im deutschen Wohnungsmarkt 14 Milliarden Euro investiert. Dies ergibt eine Analyse von BNP Paribas Real Estate. Mit dieser Summe wurde das Vorjahresergebnis um knapp 4 % übertroffen.

Gleichzeitig sei es das drittbeste Resultat der vergangenen zehn Jahre. Das durchschnittliche Volumen pro Verkaufsfall habe dabei mit knapp unter 40 Mio. € deutlich unter dem langjährigen Schnitt gelegen, heißt es in der aktuellen Immobilienmarktstudie der Gutachterausschüsse aus dem Dezember 2017.

Projektentwicklungen zunehmend gefragt

Das große Transaktionsvolumen bei einer im Vergleich zu den Vorjahren geringeren Zahl gehandelter Wohneinheiten zeigt einen kräftigen Preisanstieg und spiegelt das knappe Angebot von Bestandsimmobilien. Der Angebotsmangel bei Bestandsimmobilien hat zu einer wachsenden Zahl an Investments in Projektentwicklungen geführt. Nach Bestandsportfolios, die mit rund 47 % nach wie vor das Gros des Volumens stellen, nehmen Neubauentwicklungen mit 29 % den zweiten Platz ein, so die BNP-Studie. Gegenüber dem Vorjahr haben Projektentwicklungen ihren Beitrag laut BNP deutlich ausbauen können: Insgesamt sind in diese Objektart fast 4,1 Mrd. € geflossen und damit noch einmal 44% mehr als im Vorjahr. Das Fazit der Analysten: „Vor dem Hintergrund der steigenden Haushaltszahlen sowohl in den Metropolen als auch in vielen anderen Städten, versprechen Wohn-Investments nicht nur stabile Anlagen, sondern auch Mietsteigerungspotenziale. Für viele Investoren stellen sie damit nicht nur eine sichere, sondern auch langfristig ausgerichtete Anlage dar. Auch 2018 werden Wohn-Investments für viele Investoren zu einer der beliebtesten Assetklassen zählen“ (BNP Paribas Real Estate, Pressemitteilung, 04.01.2018).

Mehr Rendite in B-Standorten

Quelle: Immobilienmarktbericht Deutschland 2017 der Gutachterausschüsse in der Bundesrepublik Deutschland

70 Prozent der im Jahr 2017 gehandelten Wohneinheiten befinden sich laut Dr. Lübke & Kelber zufolge in B-Städten. Damit sei der Anteil der Top 7 Städte (Berlin, Hamburg, München, Köln, Frankfurt, Düsseldorf, Stuttgart) an den Immobilien-Investitionen gegenüber 2016 um 5 Prozent zurückgegangen. Hingegen sei der Anteil der Metropolen am Gesamtumsatzvolumen mit 41 Prozent oder rund 6,9 Milliarden Euro deutlich überproportional ausgefallen. Die in den Metropolen besonders stark gestiegenen Wohnimmobilienpreise führen jedoch „zu begrenzten Renditemöglichkeiten“, so die Studie. Investoren reagieren auf die abnehmende Rendite, in dem sie, wie auch im vergangenen Jahr, zunehmend auf B-Städte ausweichen. Mit dem Resultat, dass sich der allgemeine Preisanstieg nicht mehr nur in den Großstädten zeige, sondern mittlerweile in der gesamten Marktbreite zu beobachten sei.

Für 2018 erwarten die Experten von Dr. Lübke & Kelber, dass die „nach wie vor attraktiven Risiko-Rendite-Potenziale“ weiter zu Investments in B-Städten motivieren. „Es ist zu erwarten, dass das sehr gute Ergebnis 2017 auch 2018 fortgeschrieben wird“ (Pressemitteilung, 05.01.2018).

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