Im Jahr 2022 wurde mit der Premiere des Wildstrubel by UTMB ein weiteres spannendes Kapitel in der Welt des Trailrunning aufgeschlagen. Die Veranstaltung in der Schweiz zog bei ihrer ersten Ausgabe mehr als 2.000 begeisterte Trailrunner aus der ganzen Welt an. Bei der zweiten Auflage im Jahr 2023 wurde das Angebot um eine weitere Distanz (70 km) erweitert und die Teilnehmerzahl stieg auf beeindruckende 4.000 Läuferinnen und Läufer.
In diesem Jahr waren alle drei Athleten des IMMOVATION-Laufteams “The Running Pack” am Start: Benedikt Hoffmann über 53 km, Franziska Althaus und Nils Bergmann über 25 km. Die beiden anspruchsvollen Strecken führten die drei durch eine atemberaubende Landschaft: Der “Wild-50” mit Start in Adelboden war 53 km lang und es mussten 3.300 Höhenmeter überwunden werden. “Ein wahrhaft wilder Trail für leidenschaftliche Trailrunner: 2 Pässe, 2 Anstiege, 2 Abfahrten und 2 Kantone durchquert: gepflegte Oberländer Almen, idyllisches Dorf Lenk und eine Ankunft im Herzen von Crans-Montana”, heißt es auf der Homepage des Rennens.
Den “Wild-25” mit seinen 1.150 Höhenmetern beschreiben die Organisatoren so: “Bei diesem kurzen und ultra-energetischen Format erleben die Läufer eine geballte Ladung Walliser Atmosphäre: idyllische Passagen über Alpwiesen, aufregende Waldwege, atemberaubende Ausblicke auf die Walliser Viertausender, historische Pfade entlang der Suonen – das „kleine“ Rennen des Wochenendes hat das Zeug zum Großen!”
Benedikt Hoffmann – Der Sieger des 53-km-Laufs
Nur zwei Wochen nach meinem harten Rennen in Chamonix war ich schon wieder am Start – diesmal beim “Wildstrubel by UTMB” mit Start in Adelboden und Ziel in Crans Montana in der Schweiz, wo ich im letzten Jahr Dritter wurde. Die Strecke führte über 53 Kilometer, zwei Pässe und rund 3.300 Höhenmeter. Dieser Lauf gehört zu einer der größten Laufserien der Welt, dem UTMB, und bisher hatte ich in dieser Serie noch keinen Sieg errungen. Das habe ich nun geändert.
Aber es war kein einfacher Sieg. Gleich bei dem ersten anspruchsvollen Downhill nach etwa 18 Kilometern bin ich gestürzt und ein Stein setzte sich in meiner Hand fest. Das tat zwar richtig weh, aber ich bin weitergelaufen. Später musste die Wunde genäht werden, aber wie sagt man so schön: “Schmerz vergeht – Ruhm bleibt”.
Sportlich lief es umso besser. Ich lief in einer dreiköpfigen Spitzengruppe, weder der Sturz noch die Kühe, denen ich ausweichen musste, konnten mich bremsen. Dann drückte der Franzose Clovis Chaverot im welligen Anstieg zur Ifflinger Alp aufs Tempo und setzte sich rund eine halbe Minute von mir ab.
1.300 Höhenmeter auf sechs Kilometern
Vor dem entscheidenden Anstieg konnte ich ihn aber wieder einholen. Dort wartete eine richtige Wand auf uns: 1.300 Höhenmeter auf sechs Kilometern. Der Anstieg zur Wildstrubelhütte hat eine durchschnittliche Steigung von 20 Prozent. Ich wollte sehen, was die Konkurrenz macht, ohne zu viele Körner zu verlieren. Diese leichte Tempoverschärfung zahlte sich aus, denn bis zum höchsten Punkt hatte ich bereits dreieinhalb Minuten Vorsprung.
Oben fühlte ich mich immer noch sehr gut und als ich merkte, dass die Verfolger nicht mehr aufschließen konnten, zog ich durch. Nach 4:58:14 Stunden hatte ich im Ziel sechs Minuten Vorsprung auf den Franzosen. Es war ein Traum, ein Rennen der UTMB-Serie zu laufen. Damit habe ich mich bereits für das Finale der Serie im nächsten Jahr in Chamonix qualifiziert.
Der “Wildstrubel by UTMB” war für mich wahrscheinlich der letzte große Wettkampf in diesem Jahr. Vielleicht werde ich noch ein paar kleinere Starts machen, aber jetzt muss sich mein Körper erst einmal erholen. Im Hinterkopf habe ich aber schon die Saisonplanung für 2024.
Franziska Althaus – die Königin über 25 km
Franziska Althaus startete beim “Wildstrubel by UTMB” auf der 25 km Strecke. Es war ihre erste Teilnahme bei einem UTMB-Wettbewerb. Schon die ersten Kilometer zeigten, dass ihr die Strecke mit steilen Rampen, die sich immer wieder mit flachen Abschnitten abwechselten, lag. Nachdem sie am höchsten Punkt der Strecke zu ihrem Teamkollegen Nils Bergmann aufgeschlossen hatte, galt es, das Tempo kontrolliert bis ins Ziel durchzuhalten und die Führungsposition nicht durch Stürze oder Verlaufen zu gefährden. Die letzten Kilometer zogen sich zwar, aber Franzi machte alles perfekt. Sie konnte ihren Vorsprung bis zum Schluss weiter ausbauen und kam knapp hinter Nils ins Ziel. Mit Blick auf den Erfolg seiner Laufteam-Kollegin Franziska stellte Nils bei Instagram anerkennend fest: “Habe alles versucht, aber sie ließ sich nicht abschütteln 🙂 Glückwunsch zum ersten Platz 25k.”
Mit dieser souveränen Leistung zeigte sie ihre ganze Stärke als Trailläuferin. Sie erreichte das Ziel mit einer Zeit von 2 Stunden, 19 Minuten und 26 Sekunden. Damit ließ sie die weibliche Konkurrenz hinter sich und wurde mit über 8 Minuten Vorsprung verdiente Siegerin. Zweite wurde die Schweizerin Magali Vionnet, gefolgt von der Französin Nelly Ardito. In der Gesamtwertung belegte Franziska Althaus den 31. Platz, nur einen Rang hinter ihrem Teamkollegen Nils Bergmann.
Nils Bergmann – Starker Auftritt auf der 25-km-Strecke
Nils Bergmann zeigte auf der 25 km Strecke des “Wildstrubel by UTMB” ebenfalls eine beeindruckende Leistung. Mit einer Zeit von 2 Stunden, 18 Minuten und 11 Sekunden sicherte er sich als schnellster Deutscher den 30. Platz in einem stark besetzten Läuferfeld.
Für Nils Bergmann war der Wildstrubel nach zwei erfolgreichen Trainingswochen mit höheren Umfängen ein letzter wichtiger Wettkampf vor dem Köln-Marathon mit den Deutschen Meisterschaften am 1. Oktober. Die 25 km lange Strecke war natürlich eine anspruchsvolle Herausforderung. Sie zeigte aber vor allem in den schnellen Passagen, dass Nils optimistisch auf den Köln-Marathon blicken kann.
Lars Bergmann fieberte live am Bildschirm mit
Lars Bergmann, Vorstand der Sponsorin IMMOVATION AG, verfolgte das Rennen live im Internet. Er gratulierte Benedikt Hoffmann, Franziska Althaus und Nils Bergmann zu ihren herausragenden Leistungen beim “Wildstrubel by UTMB” 2023: „Ohne ihren Einsatz, ihre Entschlossenheit und ihr Engagement für das Trailrunning wären diese Ergebnisse nicht möglich. Wir sind stolz, dass wir mit unserer Unterstützung dazu beitragen können, dass das IMMOVATION-Laufteam sich mit diesem Spirit auf viele weitere Trail-Abenteuer freuen kann.“
Bildquellen
- Wildstrubel by UTMB 2023: Benedikt Hoffmann