DTB 02/2019: Zinsen runter, Tilgung rauf

+++ Standardrate sinkt +++ Darlehenshöhe bleibt oben +++ Tilgungssatz steigt +++ lange Zinsbindung +++ geringer Anteil an Forward-Darlehen +++

 

Grafik: DTB Februar 2019

Niedrige Standardrate, hohe Darlehenssumme

Wer im Februar ein Immobiliendarlehen aufgenommen hat, freut sich über einen vergleichsweise niedrigen Zinssatz. Den spiegelt die Standardrate wider, die Dr. Klein für einen Kredit in Höhe von 150.000 Euro mit zwei Prozent Tilgung und 80 Prozent Beleihungsauslauf ermittelt: Im Februar beträgt er 440 Euro und damit deutlich weniger als in den Vormonaten. Im Vergleich zum Januar ist die durchschnittliche Darlehenssumme etwas niedriger – mit rund 238.000 Euro jedoch nur geringfügig (minus 1.000 Euro). 

Zinsbindung und Tilgungssatz steigen, Beleihungsauslauf stabil

Immobilienkäufer und Hausbauer nutzen die günstigen Konditionen, um die Finanzierung mit langer Zinsbindung und hohem Tilgungssatz so sicher wie möglich zu machen. Beide Werte steigen im Februar: Während der Zinssatz im Januar noch für 13 Jahre und knapp acht Monate festgeschrieben wurde, legen sich Kreditnehmer im Februar für durchschnittlich 13 Jahre und zehneinhalb Monate fest. 

Der Tilgungssatz beläuft sich aktuell auf 2,84 Prozent: Das ist die höchste anfängliche Tilgung seit einem guten halben Jahr. Damit zahlen Darlehensnehmer ihre Kredite wieder schneller ab – folglich sinken ihre Zinsaufwendungen über die Gesamtlaufzeit. Eine hohe Tilgung verbessert auch die Konditionen für die Anschlussfinanzierung: Zum einen muss hierfür ein geringerer Betrag aufgenommen werden, zum anderen reduziert das günstige Verhältnis der neuen Darlehenshöhe zum Immobilienwert den Zinssatz. 

Zusätzlich zu den Kaufnebenkosten für Makler, Grunderwerbsteuer und Notar bringen Kreditnehmer im Februar durchschnittlich fast 17 Prozent des Immobilienpreises aus eigener Tasche auf. Das heißt im Umkehrschluss: Der Beleihungsauslauf beträgt 83,51 Prozent des Preises – das ist der Anteil, den die Bank finanziert. Im Vergleich zum Vormonat ist dieser Wert minimal gesunken (minus 0,07 Prozent). 

Forward Darlehen immer noch wenig nachgefragt

Im Vergleich zum Januar nimmt die Nachfrage nach Annuitätendarlehen leicht ab. Mit 83,05 Prozent bleibt der Klassiker unter den Kreditarten für Baufinanzierung aber auf einem sehr hohen Niveau. Der Anteil der Forward-Darlehen wächst um knapp einen Prozentpunkt auf 8,65 Prozent. Kreditnehmer nutzen im Februar auch die staatlich geförderten Darlehen der KfW-Bank wieder etwas häufiger. Deren Anteil nimmt zwar nur geringfügig zu (plus 0,93 Prozentpunkte), er beläuft sich aber seit April letzten Jahres zum ersten Mal wieder auf über vier Prozent.


Der Dr. Klein veröffentlich den Trendindikator Baufinanzierung monatlich. Die IMMOVATION AG veröffentlicht die Daten regelmäßig im News-Blog.

Quelle: www.drklein.de

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