Repräsentative Umfrage: Corona verstärkt den Wunsch nach eigenen vier Wänden

  • Ländlicher Raum und kleinere Gemeinden vielfach Wunschwohnort
  • Jeder fünfte Mieter denkt ernsthaft über Wohneigentum nach

Die Corona-Pandemie hat für viele Bürger erhebliche Einschränkungen ihrer Wohnsituation mit sich gebracht. Wie eine aktuelle Forsa-Umfrage im Auftrag des Verbandes der Privaten Bausparkassen zeigt, sind drei von vier Befragten zwar mit ihrer Wohnsituation insgesamt zufrieden. Trotzdem hat sich der Anspruch an das eigene Zuhause verändert. Um die Wohnsituation zu verbessern, hat jeder Dritte während der Pandemie bereits Modernisierungs- und Renovierungsmaßnahmen ergriffen. Darüber hinaus denkt jeder fünfte Mieter inzwischen ernsthaft über Wohneigentum nach. Gefragt nach dem Wunschwohnort bevorzugt jeder zweite Bundesbürger eine Gemeinde oder Stadt unter 20.000 Einwohnern.

Nachdenken über alternative Modelle 

Angesichts des verstärkten Eigentumswunsches fordert Verbandschef Bernd Hertweck zusätzliche politische Anstrengungen zur Überwindung des Haupthindernisses mangelndes Eigenkapital und eine Entlastung bei der Grunderwerbsteuer. Hertweck: „Zudem muss verstärkt über alternative Modelle wie „Mietkauf“, „Jung kauft Alt“ und „Baugemeinschaften“ nachgedacht werden.“

77 % der Befragten mit ihrer Wohnsituation sehr zufrieden

Bei der Vorstellung der Studie erklärte Hertweck weiter: „Die meisten Bundesbürger spüren coronabedingt erhebliche Einschränkungen ihrer Wohnsituation. Kein Wunder also, dass sich der Anspruch an das Zuhause signifikant geändert hat.“ Und er fügt hinzu: „Trotz dieser Einschränkungen und Veränderungen im Wohnalltag zeigten sich 77 Prozent der Befragten mit ihrer Wohnsituation sehr zufrieden oder zufrieden.“ Weniger oder gar nicht zufrieden waren laut Studie 22 Prozent. Eine größere Unzufriedenheit als im Durchschnitt herrscht bei Mietern (28 Prozent), bei Bewohnern von Großstädten zwischen 100.000 und 500.000 Einwohnern (30 Prozent). Und bei Personen, die auf einer Wohnfläche von weniger als 75 Quadratmeter leben (31 Prozent).

Bei den Wünschen an das eigene Zuhause nannten 18 Prozent mehr Wohnfläche, 17 Prozent mehr Wohnräume. 16 Prozent wünschten sich „Wohnen im Grünen“ und je 11 Prozent einen Balkon bzw. eine Terrasse und eine bessere technische Ausstattung, zum Beispiel beim Zugang zum Internet.

Auf die Frage nach ihrem Wunschwohnort würden 27 Prozent der Bundesbürger am liebsten im ländlichen Raum in einer Gemeinde mit bis zu 5.000 Einwohnern wohnen. 21 Prozent bevorzugen eine Kleinstadt mit 5.000 bis 20.000 Einwohnern, 26 Prozent eine Mittelstadt mit 20.000 bis 100.000 Einwohnern. Das Leben in einer Großstadt mit 100.000 bis 500.000 Einwohnern wünschen sich 14 Prozent. Das in einer Metropolstadt mit über 500.000 Einwohnern 9 Prozent.

Mangelndes Eigenkapital Haupthindernis für Erwerb von Wohneigentum

Die Umfrage zeigt schließlich, dass die Vorteile von Wohneigentum 64 Prozent der Befragten durch die Corona-Pandemie bewusster geworden sind. Bei den Mietern gaben 20 Prozent an, sie hätten jetzt angefangen, sich ernsthaft mit dem Thema Wohneigentum auseinanderzusetzen. Allerdings halten nur 27 Prozent aller Mieter die derzeitigen Rahmenbedingungen für einen Immobilienkauf für sehr gut (3 Prozent) oder eher gut (24 Prozent). 46 Prozent nennen sie „eher schlecht“ und 15 Prozent sogar „sehr schlecht“. Haupthindernis für den Wohneigentumserwerb ist mangelndes Eigenkapital.

Hertweck: „Dies unterstreicht die Notwendigkeit, Menschen mit durchschnittlichem Einkommen zu helfen, hierfür rechtzeitig zu sparen. Das verringert die Schuldenlast und lässt den Traum von den eigenen vier Wänden auch dort wieder in greifbare Nähe rücken, wo Kauf oder Bau heute aufgrund stark steigender Immobilienpreise sehr schwer geworden sind.“


Pressemitteilung vom 06. April 2021, Verband der Privaten Bausparkassen

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